Wir werden öfter mal gefragt, warum man Netzwerke im Business-Bereich nicht genau so aufbauen kann wie man es aus Privathaushalten kennt. Denn dort lässt sich die Sendereichweite ja ganz bequem erweitern, in dem man mit so genannten WLAN-Repeatern arbeitet. Das Verlegen von Kabeln spart man sich damit.
Für professionelle Netzwerke ist das aber keine Option. Warum das so ist und was es für Alternativen gibt um auch langfristig Spaß mit dem Netzwerk zu haben erklären wir in diesem Blog-Artikel.
Grundlegend kann man sagen: die Verbindung zwischen den einzelnen eingesetzten Komponenten ist entscheidend für die Stabilität des gesamten Netzes. Deshalb sollte man an dieser Stelle nichts dem Zufall überlassen.
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Bequem, aber nicht sinnvoll: WLAN-Repeater
Hierbei handelt es sich zwar um die bequemste, gleichzeitig aber auch um die instabilste Variante. Denn der gesamte Datenverkehr aller Nutzer, die mit dem Repeater verbunden sind, läuft über die Funkbrücke und bringt diese damit schnell an ihre Leistungsgrenze – es kommt zu Verbindungsabbrüchen. Zu Hause funktioniert es noch, weil die Verbindung meistens von nicht mehr als 3 oder 4 Leuten genutzt wird. Bei Gäste-Netzwerken wird man damit nicht glücklich.
Die Qualität der WLAN-Verbindung ist außerdem stark von örtlichen Einflussfaktoren abhängig. Die schlimmsten WLAN-Bremsen für die derzeit dominierende 2.4 GHz-Frequenz sind Wasser(Leitungen), Stahlbeton, Stahlträger, Fußbodenheizungen, fremde WLAN-Netze und Wände. Und leider senden nicht nur WLAN-Geräte auf dem 2,4 GHz-Band. Daher können Geräte wie Babyphone, Garagenöffner, DECT-Telefone – aber auch Mikrowellen die WLAN-Signalstärke beeinträchtigen.
Fazit: WLAN-Repeater sind äußeren Störfaktoren unterworfen, was zu Unterbrechnungen führen kann. An einem Tag läuft alles prima und am nächsten Tag stellt jemand z.B. ein Babyphone auf und es kommt zu Störungen. Zu Hause ist das eine Lösung – im professionellen Umfeld nicht.
Die beste Variante: Netzwerkkabel
Eine Verkabelung mit Netzwerkkabeln (So genannte Patchkabel) ist dabei die zuverlässigste Variante und sollte trotz des vergleichbar hohen Erstaufwandes möglichst bevorzugt werden. Die maximale Kabellänge beträgt hierbei 100m.
Fazit: Lieber der kurze Schmerz durch das Verlegen von Netzwerkkabeln als das lange Leiden durch ständige Störungen.
Bequemer Kompromiss mit Einschränkungen: Netzwerksignal per Stromnetz übertragen
Sogenannte PowerLine-Adapter ermöglichen die Übertragung des Netzwerksignals über das Stromnetz. Dafür sollten sich die Steckdose, in die das Signal eingespeist und die aus der es entnommen wird idealerweise im gleichen Stromkreis befinden. Leider können Verbraucher im Stromnetz die Signalqualität beeinflussen. Dieser Übertragungsweg ist daher, im Gegensatz zu einem Netzwerkkabel, nicht vor äußeren Einflüssen geschützt und kann in einzelnen Fällen störungsanfällig sein.
Fazit: diese Variante muss vor Ort getestet werden. Wenn es klappt, kann man damit ggf. das Verlegen von Netzwerkkabeln umgehen. Aber: Störungen durch andere Verbraucher im Stromnetz können nicht ganz ausgeschlossen werden und das kann zu einer instabilen Übertragung führen. Wenn dies festgestellt wird, kommt man um das Verlegen von Netzwerkkabeln nicht herum.
Alternative: bestehende Kupferleitungen nutzen
Zweidrahtwandler ermöglichen die Übertragung des Netzwerksignals über zwei Kupferdrähte, wie sie bei Telefonverkabelungen, die in fast allen Gebäuden vorhanden sind, zum Einsatz kommen. Oft sind in der Telefonverkabelung freie Litzen übrig, die dafür verwendet werden können. Leider sind Medienwandler vergleichsweise teuer. Wenn man jedoch lange Wege überbrücken oder aufgrund der Bedingungen vor Ort keine neuen Kabel verlegen kann sind Medienwandler eine dankbare Variante.
Fazit: Durch die Nutzung einer bestehenden Verkabelung spart man sich Verlegearbeiten und erhält trotzdem eine maximale Verbindungsstabilität. Allerdings sind Zweidrahtwandler teurer als PowerLine-Adapter – dafür aber auch stabiler.
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